Die Cytomegalie-Viren, um die geht es besonders, sind tückisch. Die Hälfte der Schwangeren trägt sie in sich und reife Neugeborene sind durch die Antikörper der Mütter geschützt. Da bei Kindern, die mehr als acht Wochen zu früh auf die Welt kommen, dieser Mechanismus nicht funktioniert, können sie über die Muttermilch infiziert werden. Der Virus kann dann schwerste Erkrankungen auslösen – etwa Lungen- oder Leberentzündungen, wie Dr. Michael Welsch von der Kinderklinik erklärte. Hier setzt das neue Gerät an, das der Verein finanziert. Die Muttermilch wird kurzzeitig fünf Sekunden lang auf 62 Grad erhitzt und damit die Viren abgetötet. Was dabei nicht zerstört wird, sind die wertvollen Inhaltsstoffe wie Proteine und Enzyme, die die Muttermilch so wertvoll für die Kinder macht. Chefarzt Dr. Michael Mandl geht davon aus, dass mit dem Verfahren etwa ein bis zwei schwere Erkrankungen pro Jahr verhindert werden können: „Das klingt nicht viel, aber für das einzelne Kind, für die einzelne Familie ist es entscheidend.“
Das Geld, um solche Großprojekte zu finanzieren, bekommt der Verein von vielen Mitgliedern und Spendern. Vorsitzende Anna Eder freute sich, dass sich fast 80 Mitglieder im Verein engagieren und dass viele Aktionen mit und für den Verein gestartet werden.
Besonders hob sie die Zuwendungen der Firma Kermi und der Gärtnerei Hartmann, der Rödl Stiftung sowie das Benefizkonzert des Bayerischen Polizeiorchesters in der Asambasilika in Osterhofen hervor. Sie bedankte sich auch bei Günther Pammer, der sich zu seinem 70. Geburtstag Spenden an Kraki gewünscht hatte.
Der Verein finanziert auch viele kleinere Anschaffungen: von Tapferkeitsmedaillen über XXL-Bausteine und Kinderwagen bis hin zu professionellen Milchpumpen. Auf Seiten der Kliniken dankte Anna Eder vor allem Chefarzt Dr. Michael Mandl und Erzieherin Brigitte Bretzendorfer für ihr Engagement. Auch die Vorstandschaft des Vereins schloss sie in das Lob ein. Sie dankt für eine harmonische Zusammenarbeit und Stefan Swihota für eine ausgezeichnete Kassenführung und fügte an „Wenn ich sehe, was wir alles finanzieren, ist das gut angelegtes Geld, denn es kommt zu 100 Prozent den kranken Kindern zugute“.