Neues Gerät kann Neugeborenen mit Sauerstoffmangel vor Schäden schützen
Dreieinhalb Grad Celsius können darüber entscheiden, ob ein Mensch ein Leben lang geistig behindert ist oder an epileptischen Anfällen leidet. Dies wurde bei der Präsentation eines neues Geräts deutlich, das der Förderverein der Kinderklinik am Klinikum Deggendorf finanziert hat. Dafür hat der Verein 34.000 Euro investiert.
Der Tecotherm Neo senkt die Körpertemperatur bei Neugeborenen, deren Gehirn bei der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten hat, auf 33,5 Grad. „Dadurch werden die durch den Sauerstoffmangel ausgelösten Entzündungsreaktionen des Körpers abgemildert und dadurch entstehende Schäden reduziert“, sagte Chefarzt Dr. Michael Mandl bei der Vorstellung des neuen Geräts. „Dank der hervorragenden Geburtshilfe bei uns im Haus muss es nicht allzu oft eingesetzt werden, aber wir sind sehr dankbar, dass wir es im Falle eines Falles haben. Die ersten Erfahrungen stimmen den Arzt sehr positiv. Bei den zwei Kindern, die wir behandelt haben, gibt es keine Auffälligkeiten.
„Ob ein Kind behandelt wird, entscheidet sich in den ersten sechs Stunden nach der Geburt“, sagte Oberarzt Dr. Christian Batzlsperger, der das neue Gerät im Detail vorstellte. Die Körpertemperatur des Kindes werde dann rasch auf 33,5 Grad gesenkt und für 72 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, anschließend erfolge die kontrollierte Wiedererwärmung mit 1/2 Grad pro Stunde bis Normaltemperatur. Dazu liege das Kind auf einer Matte, durch die eine Flüssigkeit ströme. Das große Plus des neuen Geräts sei, dass die Körpertemperatur kontinuierlich gemessen und die Flüssigkeit dementsprechend reguliert werde. „Damit wird die Temperatur exakt gehalten. Das ist für den Erfolg entscheidend“, stellte der Oberarzt fest.
„Wir sind sehr froh, dass wir dieses Gerät jetzt einsetzen können“, sagte Chefarzt Dr. Michael Mandl. Er dankte dem Vorstand des Vereins mit OB Anna Eder an der Spitze sehr herzlich für die großzügige Unterstützung.